Pressemitteilung vom 28.05.2019
Ein Trugbild für das Klima
Mit großen Reden und prominenten Namen will der Austrian World Summit die Klimakrise lösen. So geht das nicht, sagen die Aktivist*innen des vierten Klimacamps bei Wien.
Die Klimakrise ist die große Frage unserer Zeit. Doch der Austrian World Summit, der diese Woche in Wien stattfindet, liefert nur Scheinantworten, statt echte Lösungen voranzutreiben. Die Veranstaltung steht ganz im Motto des Terminators: sie bringt viele explosive Bilder – aber wenig wertvollen Inhalt. “Auf dem internationalen Parkett will sich Österreichs Elite heute als Vorreiterin in Fragen der Klimakrise präsentieren”, kritisiert Klima-Aktivistin Lucia Steinwender. Im letzten Jahr wurde sie bekannt, als sie dem damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz kurzerhand das Mikro aus der Hand nahm und selbst das Wort ergriff. Seitdem hat sich die Situation verschärft. “Die abgesetzte Regierung heizte mit Entschlüssen wie Tempo 140 auf Autobahnen nur weiter das Klima an”, erklärt Steinwender. Der Austrian World Summit kehrt die Verfehlung von Österreichs Klimazielen nur unter den Teppich. Gleichzeitig schmücken sich die Veranstalter*innen mit den Lorbeeren der jungen Aktivistin Greta Thunberg. “Was wir brauchen ist eine ernstgemeinte Transformation”, sagt Lucia Steinwender, die sich beim vierten Klimacamp bei Wien engagiert. In dem kleinen Ort Obersdorf im Weinviertel campen diese Woche bis zum Sonntag, 02. Juni, hunderte Menschen. Zusammen probieren sie ihre Vision eines guten Lebens für alle aus. Ein solidarisches Miteinander bildet dort die Grundlage für Weiterbildung, Vernetzung und Diskussionen. “Wir verändern die Gesellschaft von unten, anstatt uns einem Kapitalismus zu beugen, der Profiten mehr Wert beimisst als Menschenleben”, erklärt die Aktivistin.
Im Zentrum des diesjährigen Klimacamps steht die Mobilitätswende. “Wir fordern eine gerechte Stadt für alle Menschen. Die Autos nehmen uns in den Städten den Platz zum Leben und die Luft zum Atmen: der Verkehr ist in Österreich immer noch Klimakiller Nummer eins! ”, empört sich die Lucia Steinwender. Aus diesem Grund veranstalten verschiedene Gruppen am Freitag, den 31. Mai in Wien einen bunten und vielseitigen Protest, um die Stadt von den Autos zu “befreien”. Mit dabei sind bekannte Akteure wie System Change, not Climate Change!, Extinction Rebellion und das Aktionsbündnis Ende Geländewagen. “Die mobilen Dreckschleudern töten jährlich 400 Menschen bei Unfällen in Österreich. Und dazu kommen noch über 8000 Todesfälle durch Luftverschmutzung”, begründet Steinwender ihre Teilnahme an der Demonstration. Schon jetzt bewegen sich viele Menschen in Wien anders fort: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn es nach den Aktivist*innen geht, dann soll die Mobilitätspolitik nachziehen und dem Autoverkehr endlich eine Absage erteilen. Denn das ist besser für das Klima, für die Gesundheit und schafft Platz für eine lebenswerte Stadt.