Feministische Zelte
Unsere Workshopzelte sind nach Feministinnen benannt. Hier findest du einige Infos zu deren Leben:
Demit Demir (*1961) kämpft seit mehr als 30 Jahren für den türkischen Feminismus und ist die erste Trans*-Aktivistin in der Türkei. Obwohl sie selbst nach dem Militärputsch 1980 in der Türkei politisch verfolgt, mehrere Monate inhaftiert und gefoltert wurde, kämpft sie bis heute für die Rechte von Trans*Menschen, Sexarbeiter*innen und gegen Hassmorde an queeren Menschen und Frauen. Als erste Kandidatin aus der LGBTIQA-Community trat sie, bisher leider erfolglos, für Die Partei der Freiheit und Solidarität bei den Parlamentswahlen 2007 in der Türkei an.
Die brasilianische Politikerin Marielle Franco (*1979, †2018) war Politikerin in Rio de Janeiro und arbeitete zuletzt als Stadträtin und Leitung des Frauenausschuss im Stadtparlament. Als Schwarze, queere Frau, die selbst in einer Favela aufwuchs, setzte sie sich gegen Rassismus und für die Rechte von Frauen, insbesondere Trans*Frauen, Marginalisierten und Opfern von Polizei- und Militärgewalt ein. Dies war vermutlich der Grund, warum sie im März 2018 auf dem Heimweg in ihrem Auto durch neun Schüsse ermordet wurde. Ihrem Tod folgte ein Protest von zehntausenden Menschen, die aus Wut und Trauer eine Antwort forderten auf die Frage: „Quem matou Marielle?“ („Wer tötete Marielle?“).
Audre Lorde (*1934, †1992) war eine Schriftstellerin und Aktivistin der queeren Bewegung aus New York. Sie selbst bezeichnete sich als „Schwarz, lesbisch, Feministin, Mutter, Kämpferin und Dichterin“. In ihren späteren Jahren arbeitete und lehrte sie in Berlin und schrieb dort zusammen mit den afro-deutschen Schriftstellerinnen May Ayim und Katharina Oquntoye das Buch „Farbe bekennen“, das als wichtiger Anstoß für die afro-deutsche Frauenbewegung in Deutschland gilt.
Maria Mies (*1931) ist eine der wichtigsten deutsche Vertreterinnen des Ökofeminismus und kämpft bis heute als Aktivistin der deutschen und internationalen Frauen- und Umweltbewegung. Sie hat viele nationale und internationale feministische und ökologische Initiativen und Projekte mitbegründet. In Köln war sie bereits als Studentin politisch aktiv und gründete dort 1976 das erste „Autonome Frauenhaus“ Deutschlands.
Kimberé Crenshaw (*1959) ist eine US-amerikanische Professorin und gilt als Begründerin des intersektionalen Feminismus. Intersektionalität beschreibt, wie sich verschiedene strukturelle Diskriminierungskategorien, wie Geschlecht, der soziale Klasse, körperliche Merkmale oder die Zuschreibung einer ethnischen Herkunft, überlappen. Crenshaw kritisierte Gerichte in den USA für ihre Unfähigkeit intersektionale Diskriminierung anzuerkennen, zum Beispiel bei der Entlassungen eines Autoherstellers bei denen Schwarze Frauen mehr Diskriminierung erfahren mussten als weiße Frauen oder Schwarze Männer.